Jungel-Großstadt

SANTA CRUZ, Bolivien, 18.05. – 22.05.2012

Genau richtig zum Wochenendstart kamen wir in SANTA CRUZ an. Die Großstadt, gelegen im tropischen Osten von Bolivien, ist wohl die Stadt mit den reichsten Einwohnern. In keiner anderen Stadt ist der Wohlstand deutlicher sichtbar als dort. Neben Luxusläden wie Luis Vuitton oder D&G ist SANTA CRUZ, meiner Meinung nach, das bolivianische Mekka des Eiscreams und der Torten, denn es reihen sich dutzende Eis- und Tortendielen in unmittelbarer Nähe des Hauptplatzes.

Zum Wochenendstart erhofften die Amis und ich einen drauf zu machen. Zu unserer Missgunst wurde die Unterkunft von einer Bolivianerin im Steinzeitalter geführt, die sich bereits um 21 Uhr Schlafen legte. Somit standen wir zunächst vor verschlossenen Türen, als wir die Pension verlassen wollten. Uns blieb nichts anderes übrig, als die alte Frau aus ihrem Schlaf zu reißen…..

Am Abend trafen wir uns mit JESSY, einer Bekannten von David, die uns in das Nachtleben von SANTA CRUZ einweihte. Sie führte uns zu einem Ort Namens LA PUERTA ROJA (dt.: Die rote Tür), der nur zwei Querstraßen von Hauptplatz entfernt lag. LA PUERTA ROJA ist ein kleiner Geheimtipp, denn es ist von außen nicht als Club sichtbar. Um einzutreten muss man die Klingel betätigen. Danach kommt man zunächst zu einem kleinen Innenhof mit Brunnen, einer Bar und ein paar Sitzgelegenheiten. Ein DJ legte unter freien Himmel feinstes Minimal auf. Der Club erinnerte mich ein bisschen an einen Undergroundclub in Berlin. Bei Bier und vegetarischer Pizza stimmten wir den Abend ein. Wir feierten die ganze Nacht. Nachdem der DJ seine Kopfhörer niederlegte, schlug Jemand eine Afterparty vor. Zu Acht machten wir uns auf den Weg zum Club. Nachdem Betreten hatte ich bereits meine ersten Zweifel, dass es sich um einen Tanzclub handelt. Aus den Lautsprechern ertönte U CAN LEAVE UR HEAD ON, der klassische Stripsong von JOE COCKER. Wie sich herausstellte, schleppte uns der Typ zu einem Stripclub. Der Club war eine einzige Freakshow, denn neben leichtbekleideten Frauen und Männern im Matrosenoutfit, lief ein Liliputaner, als Chucky die Mörderpuppe verkleidet herum. Als der Liliputaner schließlich die Bühne betrat und anfing, sich die Hose auszuziehen, war es an der Zeit zu gehen. 

Die nächsten zwei Nächte waren wir Stammgäste in LA PUERTA ROJA. Tagsüber hat SANTA CRUZ nicht wirklich viel zu bieten. Spontan trafen wir den Belgier Lorenz und den Deutschen Micha in einem Pub wieder. Dort verfolgten wir das Championsleague-Finale FC BAYERN MÜNCHEN gegen CHEALSE.

 Etwa eine halbe Stunde vom Zentrum entfernt befindet sich die Freizeitparkanlage GÜEMBÉ. Mit dem Taxi durchquerten wir endlose Schlammwege bis wir ankamen. GÜEMBÉ ist eine Mischung aus Ressort und Tierpark. Der Eintritt ist mit 10€ allerdings nicht sehr billig. Im Park selbst gibt es einige Attraktionen. Neben einen betretbaren Riesenkäfig, in dem tropische Vogelarten frei herumflogen, gibt es eine Affeninsel, Haseninsel, einen Bereich mit Schildkröten, eine Bienenfarm und einen betretbaren Käfig mit 10 verschiedenen Schmetterlingsarten. Wer sich nach einer Abkühlung fühlt, kann ein Bad in den natürlichen Schwimmingpools genießen. Richard, David und ich verbrachten den halben Nachmittag. Am Abend bekamen wir Zuwachs von zwei Südafrikanerinnen (Tristan & Sherly) und einen Kanadier, Freunde von Alex. Zu fünft brachen wir in Richtung TRINIDAD auf.